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Das Theaterstück

Aufhänger für das Theaterstück bildet die Hauptperson der Julie von May von Rued. Sie forderte bereits 1870 die rechtliche Gleichstellung der Frauen. Dank Persönlichkeiten wie Julie von May, die unter grossen Entbehrungen und unter noch grösserem Widerstand (teilweise auch ihres Vaters und ihres Ehemannes) alte Strukturen aufbrachen, wurde der Aufbau des neuen Kantons Aargau, so wie wir ihn heute kennen und schätzen, erst möglich.

Das Theaterstück blendet zurück auf die alte bernische Adelsherrschaft der von Mays, die kurz nach der Übernahme des Aargaus durch die Berner (1415), ab 1520 bis in die 1860er Jahre Oberherren und damit tonangebend in der Herrschaft Rued und Schöftland waren. Die Familie von May gehörte der bernischen Führungsschicht (Patriziat) an und hatte neben der Funktion der Herrschaftsherren in diesem Teil des Aargaus stets auch Sitze im Grossen Rat von Bern.

Im Theaterstück schreibt die sehr gebildete Julie von May, zuerst als Sekretärin ihres Schwiegervaters Carl Friedrich von May (1768 bis 1846) und später als Mitverfasserin, die bekannten «Hauschronik» der Familie von May nieder. So bekommen Sie als Zuschauer Julie von May's Gedanken, aber auch ihren Lebensweg und ihre ganz persönlichen Schicksalsschläge mit.

Das Stück zeigt aber nicht nur, wie die Führungsschicht lebte, sondern auf einer zweiten Ebene, wie das Volk darbt und denkt. Dorfleute, Bauern mit ihren Problemen (Heimarbeit, aufkommende Industrialisierung) kommen zu Wort. Überdurchschnittlich viele Ruedertaler sind armengenössig, Hunger oder Auswandern sind ein ständiges Thema.

Damit schafft es das Theaterstück von Peter Weingartner auf eine ausserordentlich gelungene Art und Weise eine der spannendsten Phasen der aargauischen Geschichte, nämlich die Transformation des ehemaligen bernischen Untertanengebiets (1415-1798) in ein modernes politisches Gebilde des heutigen Kanton Aargaus darzustellen.
Im Theaterstück werden Emanzipationsversuche der ländlichen Gebiete, des Adels, der Frauen und der dörflichen Unterschicht zu einem dichten, menschlichen und berührenden Flechtwerk von Themen, Persönlichkeiten, Schicksalen, Ereignissen und Entwicklungen verwoben. Nicht allem war Erfolg beschieden, aber vielem...